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Klassizistische Friedhofskultur im 19. Jahrhundert

Die Auswirkungen nach dem Sieg gegen Napoleon und die 1815 darauf folgenden Beschlüsse des Wiener Kongresses machten sich auch in Rheda bemerkbar. So musste sich der Graf Emil Friedrich von Bentheim-Tecklenburg den Preußen unterwerfen. Doch bereits 1817 wurde er in den Fürstenstand erhoben, wo er freundschaftliche Kontakte mit dem preußischen Königshaus pflegte. Der preußische Einfluss ist dennoch spürbar, denn 1818 wurde die Zweitpfarrerstelle abgeschafft und das Haus des Zweitpfarrers ging in Bürgerbesitz über. Des Weiteren entstand 1821 eine Neuordnung des St. Johannis-Kirchhofes, die sich durch streng geometrische Formen des Klassizismus auszeichnet. Zu den Grundprinzipien zählen Übersichtlichkeit, Sauberkeit und die Hygiene. 1832 zeichnete Carl Heinrich Cordemann den klassizistisch-preußischen Kirchhof. Es entstand eine rechteckige Begräbnisfläche mit einer klaren Wegeführung. In der Mitte findet man vier obeliskenartige Sandsteinsäulen und eine Linde, die aus Sicherheitsgründen neu gepflanzt werden musste, die das Zentrum darstellen und den Friedhof in vier Abschnitte unterteilen. 1982/1995 wurde das Wegesystem und das Mausoleum auf Grund dieser einzigartigen quadratischen Einteilung unter Denkmalschutz gesetzt.

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